Hallo zusammen, zuerst möchte ich mich für diese Seite bedanken die mir persönlich am meisten geholfen hat meine Bedenken zu zerstreuen. 🙂
Mein Vasektomie Termin war gestern 25.05.2018 um 15.00 Uhr…aber von vorne.
Mein Name ist Sebastian und ich komme aus der Schweiz, vor ziemlich genau 1,5 Jahren kam das Thema „Vasektomie“ zum ersten mal bei meiner Frau und mir ins Gespräch, wir haben 2 Kinder und wir waren uns einig das es bei diesen zwei bleiben soll, also habe ich meinen Hausarzt auf das Thema angesprochen welcher mir wiederum sofort Herrn Dr. Saurenmann aus der Klink Seeschau in Kreuzlingen empfohlen hat. Eine Woche später hatte ich bereits das Informationsgespräch und ein Formular mit „Risiken und Nebenwirkungen“ zur Unterzeichnung in der Hand. Das Formular habe ich eine Woche später unterschrieben zurück geschickt… Tja und dann verging ein Jahr (Wir waren mit Garten- und Hausumbau beschäftigt) bis ich vor 2 Monaten dann einen Termin abmachte…25.05.2018. Soweit so gut, bis zu diesem Tag war eigentlich alles super, gestern Morgen wurde ich dann aber langsam aber sicher nervös, nicht nur wegen der OP an sich auch psychisch ging es mir die letzten 4 Stunden vor der OP nicht gerade prickelnd…ich bin ein teilweise sehr emotionaler Mensch und die Vasektomie war für mich wieder das Ende einer Lebensphase… (Fertig mit Fortpflanzung…nie wieder ein kleines Lebewesen zum ersten mal überreicht bekommen…nie wieder gutschigutschi… ) Natürlich wollte ich eigentlich gar kein Kind mehr…aber diese Fakten schlugen mir in dem Moment so hart in die Magengegend das mir richtig übel wurde. Ich war auf Arbeit und da die Konzentration eh hin war, zischte ich nach dem Mittagessen ab…ging noch einkaufen und war dann pünktlich um 15.00 Uhr in der Klinik. Mit einem kurzen „Hallo“…“kommen Sie gleich mit“ wurde ich von Herrn Dr. Saurenmann begrüsst und ins OP Zimmer begleitet. Während er anfing alles vorzubereiten fragte ich was ich alles ausziehen sollte, er meinte einfach „Hose etwas runterziehen oder ganz aus“, wie ich will…hab mich für ganz aus entschieden und schon saß bzw. lag ich auf dem OP Tisch…naja mehr Liege. Herr Dr. Saurenmann (welcher eigentlich Chirurg war) stand rechts neben mir und machte die Spritze bereit, während wir uns unterhielten kam auf einmal der Satz „Achtung das pickst jetzt kurz“ und Zack, war die Spritze im Sack… 2 mal auf der rechten dann noch auf der linken Hodenseite (kleines unbedeutendes Piksen Skala 1-10 = 1) Ich stellte dann noch die eine oder andere Frage während wir warteten das die Spritze wirkte, z.B wie oft das wieder zusammen wächst und man(n) wieder zeugungsfähig wird, Antwort: „Ist bei mir in 20 Jahren einmal vorgekommen“. (Er hat schon 1500 Vasektomien gemacht also einer von 1500) zweite Frage wie oft das mit dem Post-Vasektomie-Syndrom vorkommt… Antwort: „Kenne niemanden der das hatte“. Ich lag immer noch auf der Liege und war unterdessen OP mässig desinfiziert und bereit zum loslegen, der Doktor kam wieder mit der Spritze…“Merken sie was?“ Ja… „Und hier“ Nein… „Super dann schneiden wir hier!“ Ok… Ich lag also weiterhin da und der Doktor machte seine Job, gemerkt hab ich nichts ausser die „Bewegungen“ an sich. Mit den Worten „Halbzeit! Ich hol mir mal Popkorn“ verkündete mir der Arzt das die Hälfte geschafft war…super. Die andere Seite war dann nach dem „Pickstest“ in knapp 10 Minuten auch erledigt, ich bekam noch je ein Mullstückchen mit Salbe auf jede Naht und durfte mit den Worten „Machen Sie langsam beim Aufstehen“ selbiges auch tun…mir ging es gut und ich ging mich anziehen und schaute mir noch kurz die etwa jeweils 2 cm langen Stücke an welche er raus geschnitten hatte. „Setzen Sie sich doch noch etwas ins Wartezimmer wegen der Spritze“ gesagt getan und tatsächlich irgendwie füllte ich mich verpeilt aber gut gelaunt, nach 5 Minuten fragt ich wie lange ich noch sitzen soll… „Na wenn Sie sich gut fühlen können sie gehen“ Perfekt! Noch kurz einen Termin in 3 Monaten, zum Gespräch und Spermaabgabe vereinbart und ich war schon auf dem weg zum Auto (Kontrolltermin bräuchte es nicht meinte er, wenn was wäre soll ich auf sein Handy anrufen, Fäden lösen sich von selber auf…) Also bin ich gut gelaunt und „verpeilt“ mit dem Auto nach hause gefahren (Ich wüsste gerne was er mir da in die Hoden gespritzt hat…werde ich noch fragen.) Zuhause wurde ich müde…meine Frau hat sich dann gestern Abend liebevoll um mich gekümmert damit ich mich etwas ausruhen konnte (Kinder fern halten, essen machen usw.). Heute Morgen „Funktionstest“ trotz anfänglicher Bedenken meiner Frau…alles I.O. Duschen war ich auch schon heute morgen…Easy. Schmerzen hab ich keine ab und an mal ein leichtes ziehen (Skala: 0,5) Hab keine IBU oder sonst was genommen bis jetzt, würde auch nicht sagen das was geschwollen wäre oder so…ach ja, grün und blau wirds an den Hoden nur wenn man es nicht richtig macht…mein Arzt meinte „Bei mir wirds nie Grün oder Blau“ tatsächlich bis jetzt sieht alles normal aus, nur die zwei kleine Stellen mit den Fäden sieht man halt. Ich hoffe es bleibt alles so.
Das ganze Spektakel dauerte von Punkt 15.00 Uhr, als ich die Tür zur Praxis öffnete, bis 16.50 als ich selbige wieder verliess.
So…das wars also, besten Dank nochmal an den Ersteller der Website! Merci!
Gruss an alle und macht euch keine Sorgen! Hab ich auch gemacht aber im Nachhinein ist das nicht der Rede Wert. Ich bin froh das ich es gemacht habe und ich freue mich nun auf den „nächsten“ Lebensabschnitt! 🙂
Sebastian
PS: Kosten wurden mir mit 700 CHF veranschlagt. Ich werde noch schreiben wie viel es genau war sobald ich die Rechnung habe. Meine Krankenkasse bezahlt übrigens nichts (Groupe Mutuel) die Dame am Telefon meinte aber es gäbe bei ihnen ein Zusatzversicherungsmodell welche die Vasektomie mit einschliesst, für mich aber zu spät.