Als Antwort auf <a href="https://www.papa-online.com/vasektomie/#comment-194494">Gerhard H.</a>.
Hallo Gerhard,
ich habe auch eine Vasovasostomie durchführen lassen. Ein Jahr voller Schmerzen liegt hinter mir und ich sehe in eine schmerzfreiere Zukunft.
Ich hatte hier schon mal zu den Symptomen bei mir geschrieben, möchte aber noch das Thema der Nachsorge im Fall der Fälle etwas stärker beleuchten.
Mein Arzt sagte mir vor der OP (per E-Mail) dass keiner seiner bisherigen Patienten ein PVS Syndrom entwickelt habe. Und das Thema sei auch für die Wissenschaft nicht so wichtig, da es so wenige Fälle gibt und dass das Internet alles übertreibt. Dem war bei mir dann nicht so.
<strong>Kurz noch zu den "Eskalationsstufen" in der Behandlung die da kommen:</strong>
<ol><li>Antibiotika-Kur zum Ausschluss einer Nebenhodenentzündung</li><li>Psychopharmaka um zu sehen, ob der Scherz damit unterdrückt werden kann</li><li>Codein (Opiat) zum Unterdrücken der Schmerzen</li><li>Last-Line Antibiotikum um sicherzustellen, dass man auch wirklich im Nebenhoden und Genitaltrakt alles abgetötet hat.</li></ol>Wenn man das alles durch hat, kommt als 5. Maßnahme dann eine Samenstrangblockade. Dabei wird einem ein Schmerzmittel in den Samenstrang gespritzt. Tut so weh wie es sich anhört und hält gerade mal 10 Minuten, da auch das nur da ist um zu sehen, ob der Schmerz wirklich von da kommt. Anschließend bekommt man dann die Diagnose PVS.
Damit war es das dann für den Urologen, denn das kann er nicht behandeln.
Ich habe den Herrn Doktor dann auf seine Aussage von damals angesprochen, dass PVS so gut wie nie vorkommt. Darauf kam nur ein lapidares "Sie haben den Aufklärungsbogen gelesen und unterschrieben - selbst Schuld". Mir wurde übrigens noch mit dem Anwalt gedroht, sollte ich ihn namentlich in irgendwelchen Foren nennen. Damit wäre auch das Rätsel über die wenigen (keine) Stimmen bei Google und Arztbewertungsforen geklärt.
Übrigens kann ich die Mär von dem "nicht absinkenden Testosteron" auch wissenschaftlich durch Tests bei mir nicht bestätigen. Ich hatte ein halbes Jahr vor der Vasektomie einen Wert von 450, was genau in der Mitte der Skala liegt. Im Mai letztes Jahr (bereits 3 Monate nach der Vasektomie) war ich bei 360 und jetzt vor der Vasovasostomie bei 311. 300 ist dann die Grenze zum Testosteronmangel. Man merkt auch, wie sich der Körper verändert.
<strong>Kurz zur Vasovasostomie:</strong>
Die liegt jetzt 2 Wochen zurück und mir geht es prima. Die Schmerzen im Hoden waren übrigens sofort nach der OP weg (gut danach natürlich etwas wieder durch den Eingriff, aber das ist komplett weg). Scherzen im Hoden - weg. Scherzen in der Leiste - weg. Ich bin einfach nur glücklich. Letztendlich schade um das ganze Geld, aber die gewonnene Lebensqualität ist jeden Cent wert!
Würde ich eine Vasektomie wieder machen? Definitiv nicht - und ich kann jedem nur abraten es zu versuchen.
<ol><li>Gibt es <u>keine </u>belastbaren Studien, da Vasektomien nicht meldepflichtig sind, was bedeutet, dass keine klaren Aussagen über die tatsächliche Anzahl der PVS Betroffenen getroffen werden kann.</li><li>Das Verhalten der Ärzte danach hinsichtlich Abschieben in die Psychoecke und Behandlungen, die nichts bringen (wie auch, wenn es keine Nebenhodenentzündung ist)</li><li>Die Drohung mit dem Anwalt ohne Anlass, vermutlich um das Geschäft nicht zu gefährden.</li></ol>
Eure Gesundheit ist kostbar - damit spielt man nicht, auch wenn man die Frau noch so sehr liebt!
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