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Channel: Kommentare zu: Vasektomie – Sterilisation beim Mann, ich hab´s getan
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Von: Bernhard

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Hallo zusammen!

Ich möchte mich hier mal in die Reihe der „Positiv-Kommentare“ einreihen.
Nach 3 wunderbaren Töchtern habe ich meine Vasektomie im November 2019 in Leonding, Oberösterreich, machen lassen.
Das Beratungsgespräch war bei uns schon vor 2 Jahren. Nachdem der Termin ausgemacht war, wurde speziell meine Frau, von Zweifeln geplagt ob nicht vielleicht doch nochmal ein Kinderwunsch zurückkehren könnte. Daher sagten wir den Termin wieder ab.
Letztes Jahr dann der endgültige Entschluss es durchzuziehen. Nach einem kurzen Anruf und einem zweiten Beratungsgespräch (in Kurzversion) dann erneut ein Termin.
Ende November war es dann soweit. Donnerstagnachmittag damit das Wochenende zur Erholung bleibt.
Meine Frau begleitete mich, als Chauffeurin, zu dem Termin, musste aber im Wartezimmer bleiben und durfte nicht mit in die Ordination. Als erstes das Entkleiden. Ist schon sehr unangenehm so „unten ohne“ von zwei sehr sympathischen Helferinnen zu dem Behandlungsstuhl gebracht und dort vorbereitet zu werden. Nach der Desinfektion, dem Festkleben des (in dieser Situation sehr kleinen) besten Freundes und dem Abdecken des gesamten Bauches wurde noch etwas Smalltalk geführt um die Wartezeit zu überbrücken und die Nervosität zu mildern.
Dann kam der Arzt. Auch er war sehr bemüht meine Nervosität zu beruhigen. Dann ging es sehr schnell. Die Stiche der Betäubungsspritze merkte ich fast gar nicht. Erst als sich ein warmes Kribbeln im Bereich des Hodensackes und herum breit machte wurde mir bewusst, dass es schon losgegangen war. Gearbeitet wurde ohne Skalpell und nur mit einem kleinen Riss in der Mitte des Hodensackes. Das Aufsuchen des rechten Samenleiters ging schnell und auch das Durchtrennen, Veröden und Vernähen der Enden ging überraschend schnell. Auf der linken Seite stellte sich schon das Suchen des Samenleiters als bedeutend schwieriger heraus. Auch war mein Körper „sehr freigiebig mit dem Blut“, wie es der Arzt später mit Augenzwinkern sagte. Das machte die Suche nicht einfacher. Als der Strang dann gefunden und eindeutig identifiziert war dürfte die lokale Betäubung schon wieder soweit nachgelassen haben dass ich beim Anlegen der Klemmen einen stechenden Schmerz spürte. Der Arzt entschuldigte sich und legte nochmal eine Dosis nach. Als die Wirkung eingetreten war konnte er ohne weitere Komplikationen die linke Seite fertig machen.
Zum Schluss wurde die ca. 1 – 1,5 cm lange Wunde mit einem Sprühpflaster verschlossen und einem Pflaster abgedeckt. Das spare das lästige Fäden ziehen erklärte der Arzt.
Nach einer dreiviertel Stunde (und € 600,– ärmer) ging ich etwas breitbeinig aber ohne Schmerzen und mit einem Becher für die erste Spermaprobe aus der Praxis. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Coolbag und einer mich liebevoll umsorgenden Ehefrau auf der Couch. Gegen Abend stellten sich, durchaus erträgliche, Schmerzen ein. Der bereits mehrfach beschriebene Fußball trifft den Vergleich ganz gut. Als sich meine Frau die betroffenen Stellen genauer angesehen hat und durch mehrere Küsse die Heilung beschleunigte bekam ich bereits wieder einen Ständer, was mir sofort Klarheit brachte: „Es funktioniert soweit noch alles!“
Zum Schlafen habe ich dann doch eine Schmerztablette genommen und am nächsten Morgen hatte ich bereits keine nennenswerten Schmerzen mehr. Nur ein Druckgefühl beim Aufstehen und Hinsetzen sowie bei voller Blase. Einen ruhigen Tag später, Sonntags, konnte ich schon wieder schmerzfrei bei der Hausrenovierung meiner Eltern helfen und am Montag ging ich ganz normal ins Büro.
Bereits die ersten zwei Spermaproben waren ohne Spermien und ich bekam die „Freigabe“. Heute, ein dreiviertel Jahr später, merke ich körperlich keinen Unterschied mehr zu vorher.
Unser Sexleben hat sich hingegen deutlich verbessert. Das lästige Hantieren mit dem Gummi gibt es nicht mehr und meine Ausdauer hat sich, wohl eben dadurch, deutlich verbessert. Nach Runde 1 folgt ohne Pause die 2. und nach ein wenig Kuscheln die 3. Das wäre vorher undenkbar gewesen. Mein Sperma hat sich von der Konsistenz nicht verändert, es ist nur m.M. nach deutlich weniger geworden. Das stört aber nicht.

Sorry, long text, short story.

Als Fazit möchte ich sagen: Es ist wichtig sich seiner Sache ganz sicher zu sein! Es ist wichtig einen guten Arzt zu finden, der weiß was er tut und zu dem man Vertrauen hat!
Ich hatte das Glück beides zu haben und bereue den Schritt absolut überhaupt gar nicht.


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