Hallo zusammen,
zunächst einmal besten Dank an alle „Vorschreiber“.
Mein Weg zur Vasektomie war etwas länger. Nach der (traumatischen) Geburt unseres letzten Kindes und angesichts meines Alters war mir damals klar, dass das Thema Familien“planung“ abgeschlossen ist.
Ich habe mich dann intensiver mit einer Vasektomie ausgesetzt. Im Verwandtenkreis gab es bereits Erfahrung, negative, ein Fall von PVPS. Darum habe ich mich intensiver mit dem thema auseinandergesetzt. Recherchen auf den Seiten der Bundeszetrale für gesundheitliche Aufklärung haben mich dann auf ein Studie dänischer Wissenscahftler gestoßen, die ein Risiko für PVPS von bis über 10 % aufzeigt. Das gab mir zu denken. In der Folge entickelte ich Erektionsstörungen, sodass meine Frau kurzerhand beschloss die Verhütung mit Kupfer in die Hand zu nehmen.
Nachdem nun ein Ersatz für die Verhütung anstand, habe ich mich erneut mit dem Thema befasst. Eine Recherche auf pubmed hat dabei zwei wichtige Aussagen für mich geliefert: 1. Einen Denervierung führt bei circa 80 % der betroffenen Männer zu einer Verbesserung oder gar Symptomfreiheit. 2. eine Rekanalisierung (Vasovaseotomie) führt ebenfalls bei circa 80 % der betroffenen Männer zu einer Verbesserung oder gar Symptomfreiheit.
Damit war die Wahrscheinlichkeit doch relativ überschaubar. Aus dem zweiten Ergebnis war für mich auch klar, dass die Veränderung des Nebenhodengewebes durch den Druckanstieg wohl die entscheidende Komponente für ein PVPS ist.
Daher habe ich mich für eine offene skalpellfreie Vasektomie entschieden. Einen Arzt mit hinreichender Erfahrung konnte ich dann in Kornwestheim finden.
Der Eingriff war schnell durch. Lediglich der erste Einstich war schmerzhaft (aber nicht übermäßig) und das Aufsuchen des zweiten Samenstrangs war unangenehm.
Als „Nachbereitung“ habe ich enge Unterwäsche getragen, frühzeitig mit Eis gekühlt und gelegen. Vorteilhaft war dabei eine Übenachtung in einem nahen Hotel. So bin ich ohne Schmerzen (ergo auch ohne Schmerzmittel) und ohne Hämatom geblieben.
Mit dem „Abtrainieren“ hat sich jedoch für mich ein dauerhafter Unterschied in meinem Sexualleben gezeigt: Konnte ich früher den Beginn des Orgasmus am Einsetzen der Emissionsphase (sowohl im Hoden als auch im Becken) spüren und damit die Ejaculation „steuern“/hinauszögern, geht dies nun nicht mehr. D.h. mein Orgasmus setzt unvermittelt ein. Ich vermute, es ist das, was manche als „intensiver“ beschrieben. Ich jedenfalls empfinde dies als Verlust. Vielleicht kann ja einer der Leser/Nachschreiber seine Erfahrungen hierzu teilen.
Würde ich es wieder tun? Ja.