Für ein Eingangsgespräch zur beabsichtigten Vasektomie, in dem es im wesentlichen um den Preis, die Ausführung (mit oder ohne Sedierung) und den zeitlichen Horizont der medizinischen Behandlung ging, wurden mir 40,22 € in Rechnung gestellt.
„Gesetzlich vorgegeben“, wie es in einem Erwiderungsschreiben der Gemeinschaftspraxis Djamali-Leonhard/Lubos/Staudte in München heißt, wurde ein Beratungsgespräch nach der GOÄ abgerechnet.
Haben die Ärzte es gut! Das fänden alle anderen Dienstleister in unserer Geschäftswelt sicher toll, wenn der Kunde auf Preisnachfrage die erste Rechnung serviert bekommt, ob er sich für das Produkt bzw. die Dienstleistung entscheidet oder nicht.
Stellen Euch vor, die Beratung im Elektronikfachmarkt oder im Reisebüro oder die Anfrage in einer Anwaltskanzlei, mit welchen Kosten für eine anwaltliche Vertretung zu rechnen sei, kostet gleich mal Geld. Wir sprechen hier nicht von einem detailierten, aufwändigen Angebot eines Handwerkers, sondern lediglich darüber, was die Vasektomie konkret kostet (weil das ja nicht auf der Webseite gleich mit den anderen Informationen kommuniziert wird), in welchem Zeitraum der behandelnde Arzt das durchführen können wird und entgegen der (Noch-) Aussage auf der Webseite, ob die Sedierung durch einen Anästhesisten abwählbar ist oder nicht (im Gespräch nämlich als Pflicht, auf der Webseite als Wunschleistung dargestellt).
Dass ein Angebotsgespräch Geld kostet, findet man in dieser Praxis offenbar so selbstverständlich, dass man mich noch nicht einmal darüber aufklärte. Ich finde das immer noch ziemlich dreist.
Übrigens, wer sich für die Vasektomie in dieser Praxis interessiert, bereits informiert ist und jetzt nur noch die wesentlichen Vertragsbestandteile erfahren möchte, dem sei folgendes auf diesem Wege kostenlos (!) mitgeteilt: Die Vasektomie gibt’s hier dummerweise nur mit Sedierung, was den Gesamtpreis gegen die horrende 900er Marke treibt.
Wie gut, dass ich eine andere auf Vasektomien spezialisierte Praxis in München am Promenadenplatz (Dr. Salzmann) gefunden habe, die mir wesentlich mehr Entscheidungsfreiheit ließ und die gesamte Dienstleistung dann auch für deutlich weniger Geld erbrachte; und das zu meiner allergrößten Zufriedenheit.
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Von: Christian Horvath
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